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Liebe Imkerkolleginnen und Imkerkollegen,

unsere Mädels sind in der Wintertraube und es wäre müssig, über jetzt blühende Pollen-und Nektartrachtpflanzen zu berichten, obwohl es sie gäbe. In voller Pracht, trotz leichtem Nachtfrost stehen der echte Jasmin und der Winterschneeball.

Wir imkern ja im grössten zusammenhängenden Baumschulgebiet der Welt mit ca. 4200 Hektar. 
Siegfried Lenz, der grosse Erzähler hat ein Buch geschrieben, dessen Handlung in diesem Pinneberger Baumschulland spielt. „Exerzierplatz" ist der Titel. Darin erfährt die Mispel (Mespilus germanica) eine kleine Rolle. Ich möchte euch sowohl das Buch, als auch diesen Kleinbaum wärmstens empfehlen. 
Ursprünglich kommt er aus Persien und Mittelasien, hat sich aber in den letzten 2000 Jahren Richtung Mitteleuropa ausgebreitet. Sie kann sehr alt werden. In England stehen 300 Jahre alte Exemplare. Er wird nur 5-6 Meter hoch und meist genauso breit, wenn er ausgewachsen ist. Die Früchte können nach dem ersten Frost zu Marmelade oder Gelee verarbeitet werden. Es gibt inzwischen Kultursorten, deren Früchte sich für eine Verarbeitung noch besser eignen. Die Pollen-und Nektartracht der Blüten ist mittelprächtig.
 
Mespilus germanica, echte Mispel
 
 

Foto:Wikipedia

 
Zusammen mit der Leiterin des Deutschen Baumschulmuseums, der Historikerin Dr. Heike Meyer-Schoppa habe ich ein Buch über die Geschichte des Pinneberger Baumschullandes geschrieben. Es ist keine Eigenwerbung, sondern das Angebot, der Geschichte der Menschen, die in diesem Landkreis gelebt und gearbeitet haben, näher zu kommen. Und es ist kein Fachbuch, sondern beschreibt die Schicksale der Menschen, die in dieser „schornsteinlosen Industrie“ gewirkt haben. Die dunklen Perioden der Lohnstreiks und der Zwangsarbeiter eingeschlossen. Ich würde mich über ein feedback sehr freuen.
Hier könnt Ihr die Präsentation zur Buchvorstellung nachlesen.